'); print("\n"); print('var loadingImage = \''.$urlPrefix.$path_lightBox_Images_Dir.'/loading.gif\';'); print("\n"); print('var closeButton = \''.$urlPrefix.$path_lightBox_Images_Dir.'/close.gif\';'); print("\n"); print(''); print("\n"); ?>
hasLiveGroups()) { $_showContent=false; if ($auth->getAuth()) { $currentUserAuthDataArray = $auth->getAuthData(); if($pc->isAuthorized($currentUserAuthDataArray['user_groups'])) { $_showContent=true; } } } if($_showContent) { ?>

Checks, Balances and More

Impulsvortrag von Hans Weder: Die Tätigkeiten eines Hochschulratsvorsitzenden jenseits der gesetzlichen Regelungen


Die checks and balances, die dem Hochschulrat als Pflicht auferlegt sind, sind nicht dazu da, die Macht der Universität zu begrenzen. Sie dienen vielmehr dem Ziel, dass die autonome Universität optimal entwickelt und gefördert wird. Das wird nicht von allen Universitätsangehörigen richtig verstanden. Als Vorsitzender des Hochschulrats der LMU München ist es mir zum Glück nicht selbst passiert, dass der Senat mir meine eigene Überflüssigkeit und die des ganzen Rats attestierte.

Aber in einem anderen Rat habe ich das als Mitglied erlebt. Und ich habe erlebt, was in so einem Fall die Aufgabe des Vorsitzenden ist: Er ging offen auf den Senat zu, hörte zu und argumentierte geduldig. Er unternahm alles, um das Vertrauen des Senats zu gewinnen, ohne jedoch das Prinzip von checks and balances preiszugeben, im Gegenteil, er unternahm alles, um dieses Prinzip rational plausibel zu machen.


Checks


Der Vorsitzende hat dafür zu sorgen, dass die Aufsichtsfunktion des Rats unangetastet bleibt. Sie kann aber nur einen Ertrag bringen, wenn das Verhältnis zwischen Universitätsleitung und Rat durch Vertrauen geprägt ist. Das Vertrauen muss er gewinnen, damit die checks sinnvoll platziert sind. Das dient dem Wohl der Universität und ist alles andere als eine Fremdbestimmung.

Der Vorsitzende hat dafür zu sorgen, dass die Aufsicht des Rates nicht umgangen wird. Das bedeutet zuerst, die Universität als autonome Institution in Anspruch zu nehmen, indem ihre Eigenverantwortung gefördert und von ihr auch gefordert wird. Es bedeutet aber auch, dafür zu sorgen, dass grundlegende Konzepte und strategische Entscheidungen einem Check im Rat unterzogen werden können. Der Vorsitzende muss die Universitätsleitung dazu anhalten, die strategischen Momente ihrer Entscheidungen klar zu identifizieren und im Rat zur Diskussion zu stellen. Im Prinzip besteht die Aufgabe des Vorsitzenden darin, den Rat als kompetentes Gegenüber der Universitätsleitung zum Zuge zu bringen. Eine Universität, welche dieses Gegenüber als Fremdbestimmung ansieht, hat noch nicht verstanden, was Autonomie bedeutet und wodurch sie vor der Beliebigkeit geschützt ist.

Weil der Vorsitzende in herausragendem Maße den Kontakt zur Universität pflegen und sicherstellen muss, unterstützt er die Universitätsleitung darin, die richtigen Sachfragen in geeigneter Weise dem Rat vorzulegen. Und frühzeitig leistet er seinen Beitrag zur Unterstützung der personellen Exzellenz der Leitung. Gewiss ist es Sache des ganzen Rates, die Mitglieder der Hochschulleitung nach intensiver Evaluation zu wählen. Aber Sache des Vorsitzenden ist es, eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und die Notbremse zu ziehen, wenn ungeeignete Leute vorgeschlagen werden. Dass dabei das Einvernehmen mit dem Senat gesucht wird, der ja die Basis der Universität vertritt, ist selbstverständlich.

Wie immer man dieses Verfahren konkret gestaltet, es muss sowohl die Eigenständigkeit des Senats als auch die des Universitätsrats respektieren und zugleich eine einvernehmliche Lösung begünstigen. Ein Präsident zum Beispiel, der gegen den Willen einer Universität gewählt wird, kann diese nicht führen. Wenn andererseits ein Präsident gegen den Willen des Hochschulrats gewählt wird, wird aus dem Gegenüber ein Gegenspieler.


Balances


Nicht nur für checks muss der Vorsitzende sorgen, sondern auch für balances. Er muss die Geschäfte so vor den Hochschulrat bringen, dass dabei eine sachgemäße Balance zwischen Gesellschaft und Wissenschaft entsteht. Er muss dafür sorgen, dass die berechtigten Erwartungen der Gesellschaft an die Wissenschaft im Hochschulrat genügend Raum haben. Aber er muss zugleich dafür sorgen, dass das Gremium auch den Anspruch respektiert, den die Wissenschaft an uns stellt. Sollte der Universitätsrat sich strategisch bloß an der Nachfrage orientieren, müsste der Vorsitzende auch den Ansprüchen der Wissenschaft zum Gehör verhelfen.

So sehr im Universitätsrat die Probleme der Gesellschaft ihren Anwalt haben, so sehr muss der Vorsitzende dafür sorgen, dass das Gremium für die Inventionen der Wissenschaft offen bleibt. Er muss für ausreichend Freiraum sorgen, in welchem die Universität heute Probleme bearbeitet, welche die Gesellschaft erst morgen hat.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Universitätsleitung und Universitätsrat hat ihren Grund darin, dass strategische Führung nur in enger Tuchfühlung mit dem operativen Geschäft geschehen kann. Doch die Erfahrung zeigt, dass Universitätsräte immer wieder dazu neigen, ins operative Geschäft einzugreifen. Hier kommt dem Vorsitzenden die Aufgabe zu, die enge Tuchfühlung in Distanz zur operativen Einmischung zu halten.

Schließlich sei noch eine Balance genannt, die ganz einfach handwerklich ist. Aufgabe des Vorsitzenden ist es, eine Balance zu finden zwischen der Diskutierfreudigkeit des Rats und der Effizienz von Entscheidungsprozessen. Er wird eine Diskussionskultur im Rat zu fördern versuchen, welche verschiedene Aspekte zu Wort kommen lässt, damit ein Geschäft in der nötigen Komplexität besprochen wird. Er wird dann aber auch dafür sorgen, dass zügig klare Entscheidungen gefällt werden.


More


Eine wichtige Aufgabe des gesamten Rates ist es, ein Anwalt der Universität in Öffentlichkeit und Politik zu sein. Der Vorsitzende hat hier eine Scharnierfunktion. Er muss für Medienkontakte zur Verfügung stehen. Dabei muss er sich mit dem Präsidenten gut absprechen, da die Medien stets darauf bedacht sind, Konflikte zu konstruieren. Er wird seine kritische Distanz zur Universität zwar nicht aufgeben, aber aus dieser Distanz wird er die Interessen der Universität nach besten Kräften vertreten wollen.

Auch gegenüber der Politik ist die Universität auf einen Anwalt angewiesen. Wo es, wie in Bayern, zum guten Stil des Ministeriums gehört, für solche Kontakte offen zu sein, wird der Vorsitzende den direkten Kontakt mit der Ministerin oder dem Minister suchen. Er wird auch dafür zu sorgen haben, dass der Hochschulrat dem Ministerium gegenüber die Rechenschaft ablegt, zu der er verpflichtet ist.

Für das Zusammenspiel von Universität und Universitätsrat ist die gegenseitige Loyalität von vitaler Bedeutung. Das betrifft in besonderer Weise den Vorsitzenden, der gegenüber dem Präsidium Loyalität walten lassen muss und der im Gegenzug auch Loyalität vom Präsidium erwarten kann. Diese Loyalität wird einem zwar von manchen Vertretern der Medien vorgeworfen, weil sie Interessengegensätze konstruieren wollen. Diesem Vorwurf muss man als Vorsitzender widerstehen, denn ein Gegensatz von Interessen besteht nicht, da es der Universitätsleitung und dem Hochschulrat gleichermaßen um das Wohl der Universität geht. Zwar haben sie keine identischen Aufgaben, aber daraus leiten sich keine unterschiedlichen Interessen ab, sondern lediglich unterschiedliche Perspektiven auf dieselben Interessen.

Schließlich hat der Vorsitzende eine weitere wichtige Aufgabe gegenüber der Universität: die Wertschätzung. Wo es Wertschöpfung gibt, soll auch die Wertschätzung ihren wichtigen Platz haben. Und wer wollte bestreiten, dass an einer Universität intensive Wertschöpfung geschieht. Den Leistungen der Universität die Anerkennung auszusprechen, muss dem Rat und vor allem dem Vorsitzenden ein großes Anliegen sein. Gerade im kürzlich durchgeführten Wettbewerb im Rahmen der Exzellenzinitiative war Anerkennung in vielerlei Gestalt wichtig. Wo eine Universität erfolgreich war, ist es angebracht, diesen Erfolg in aller Form und mit Nachdruck anzuerkennen. Wo eine Universität trotz größter Anstrengung aller Beteiligten nicht erfolgreich war, geht es darum, ihr die unverhohlene Anerkennung auszusprechen und ihr klar zu machen, dass sie nach diesem Misslingen kein Quäntchen schlechter ist, als sie vorher war, und dass es nun darauf ankommt, auch weiter unverdrossen gute Leistungen zu erbringen. Dies gehört wohl zu den vornehmsten Aufgaben eines Vorsitzenden: nicht nur zu kritisieren, was Kritik verdient, sondern auch zu loben, was Lob verdient.


createInternalPageController(null,$CM_liveReadGroups); $_showContent=true; if($pc->internalPageController->hasLiveGroups()) { $_showContent=false; if ($auth->getAuth()) { $currentUserAuthDataArray = $auth->getAuthData(); if($pc->internalPageController->isAuthorized($currentUserAuthDataArray['user_groups'])) { $_showContent=true; } } } // Removing the internal document (delivered from linklist) for the next document got in // the following ineration of the toclist. $pc->destroyInternalPageController(); if($_showContent) { ?>





Zur Homepage des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft




 
Seite versenden'; ?>