• Sie sind hier:
  • Startseite
  • Update
  • 2/2016
  • Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte" an der HWR erfolgreich beendet

Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte" an der HWR erfolgreich beendet


Nach mehr als einem Jahr intensiver Arbeit endete im August 2016 das Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte (GeKo HR)". Die Ergebnisse des Projektes – eine Handreichung zu Gender und Gleichstellung sowie fünf Fact Sheets – sollen Mitglieder von Hochschulräten unterstützen, um ihre Aufgaben gleichstellungsorientiert wahrzunehmen. Diese Materialien wurden an alle Hochschulräte verschickt und sind auch über die Projekthomepage abrufbar

Aus gleichstellungspolitischer Sicht wurde bisher fast ausschließlich die Unterrepräsentanz von Frauen in Hochschulräten und damit die Zusammensetzung von Hochschulräten thematisiert und kritisiert. Im Mittelpunkt des Projektes GeKo HR standen jedoch Gender- und Gleichstellungsfragen bei der Wahrnehmung der fachlichen Aufgaben von Hochschulräten. Es ging darum, erstmals konkrete gleichstellungsorientierte Handlungsempfehlungen für die strategischen Beratungs- und Kontrollaufgaben von Hochschulräten zu formulieren. Diese Empfehlungen richten sich an alle Mitglieder von Hochschulräten – unabhängig vom Geschlecht.

Ungeachtet zahlreicher Unterschiede zwischen den Bundesländern können einige Beispiele illustrieren, wie Hochschulräte sowohl die personelle Gleichstellung als auch die Verankerung von Gender- und Gleichstellungsthemen in Forschung und Lehre voranbringen können. Zum Beispiel legt die Beschlussfassung zur Struktur- und Entwicklungsplanung einer Hochschule fest, in welchen Bereichen Professuren mit einer (Teil-) Zweckbestimmung für Gender-Forschung vorgesehen werden und in welchen fachbereichsübergreifenden Strukturen die Wissenschaftler dieses inter- bzw. transdisziplinären Faches zusammenarbeiten können. Aber ein Struktur- und Entwicklungsplan hat auch mittelbare Auswirkungen auf die Geschlechterrepräsentanz unter den Beschäftigten. Werden beispielsweise Bereiche mit einer hohen Männerrepräsentanz überdurchschnittlich mit zusätzlichen Stellen ausgestattet oder von Einsparungen ausgenommen, hat diese voraussichtlich negative Gleichstellungsfolgen (vgl. Fact Sheet "Gender und Gleichstellung in der Struktur und Entwicklungsplanung").

Viele Hochschulräte haben Kompetenzen, die Maßnahmen berühren, die in den Gleichstellungsplänen festgelegt sind oder beschließen selbst über den Gleichstellungsplan beziehungsweise das Gleichstellungskonzept der Hochschule. Für den Erfolg eines Gleichstellungsplans ist es zentral, dass seine Maßnahmen mit den anderen Instrumenten strategischen Hochschulentwicklung verzahnt sind. Um Gender- und Gleichstellungsfragen wirklich zu einem strategischen Thema der Hochschulentwicklung zu machen, sollten Hochschulräte die Thematisierung dieser Bezüge nicht allein den Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten überlassen.

Das Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte" wurde vom BMBF gefördert und war an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin am Fachbereich Allgemeine Verwaltung/Publik Management angebunden. Es wurde geleitet und durchgeführt von Prof. Dr. Marianne Egger de Campo, Dr. Karin Hildebrandt, Dipl.-Psych. Jochen Geppert und M.A. Petra Boykova Dimitrova. Die Projektbeteiligten bedanken sich an dieser Stellen ganz herzlich bei allen, die diese Arbeit unterstützt haben, so beim Forum Hochschulräte des Stifterverbandes, dem Institut für Hochschulforschung und dem Institut für gleichstellungsorientierte Prozesse und Strategien e.V. Sie alle haben damit zum Gelingen und der erfreulich großen Resonanz auf die Materialien beigetragen.


Projektbericht (PDF)       Projekthomepage