Gender-Kompetenz für Hochschulräte und Kuratorien

An der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin (FB Allgemeine Verwaltung) wird derzeit das Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte" durchgeführt. Es wird Hochschulräte und Kuratorien bei der Verwirklichung tatsächlicher Gleichstellung an allen Universitäten und Hochschulen unterstützen.


Das Projekt zielt auf die Vermittlung von praxisorientiertem, aufgabenbezogenem Wissen sowohl für die personelle Gleichstellung als auch für die Integration von Gender in die Forschung und Lehre. Es richtet sich an Mitglieder von Hochschulräten und Kuratorien unabhängig von deren Geschlecht.

Auch wenn Hochschulräte beziehungsweise Kuratorien keinen direkten Einfluss auf Entscheidungen zum wissenschaftlichen Personal nehmen, können sie durch eine gleichstellungsorientierte Wahrnehmung ihrer Aufgaben eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in der Hochschulentwicklung spielen. Ihre Entscheidungen oder beratende Beschlüsse zu Haushalts- und Strukturplänen, die Einrichtung und Aufhebung von Fakultäten, Instituten und Zentraleinrichtungen gestalten wesentliche Rahmenbedingungen für die Karrierechancen auch von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und die Entwicklungsmöglichkeiten der Gender-Forschung im engeren und einer gender-sensiblen Wissenschaft im weiteren Sinne. Bisher gibt es noch kaum wirksame Verpflichtungen für eine gleichstellungsorientierte Arbeit von Hochschulräten/Kuratorien. Abgesehen von engagierten Einzelpersonen nehmen die Hochschulräte ihren Einfluss daher nur selten gleichstellungsorientiert wahr.

Das Projekt "Gender-Kompetenz für Hochschulräte" möchte einen Beitrag leisten, um das Potenzial von Hochschulräten für eine gleichstellungsorientierte Hochschulentwicklung systematisch zu aktivieren. Das Projekt setzt auf die Qualifizierung der Mitglieder von Hochschulräten und zielt darauf ab, diese als Akteure für einen gleichstellungsorientierten Wandel an Hochschulen zu gewinnen. Es wird davon ausgegangen, dass durch unterschiedliche Aufgabenprofile, Zusammensetzungen und Besetzungsverfahren in den Bundesländern Hochschulratsmitglieder und Hochschulräte unterschiedlichen Rtionalitäten folgen. Daher werden wissenschaftliche, juristische, politische und ökonomische Argumente für die Durchsetzung personeller Gleichstellung und die Integration von Gender in Forschung (und Lehre) systematisch aufbereitet. Auf der Basis einer wissenschaftlichen Auswertung werden zu ausgewählten Aufgabenbereichen von Hochschulräten schriftliche Materialien zu gleichstellungsfördernden Maßnahmen erstellt. Sie befähigen die Mitglieder von Hochschulräten beziehungsweise Kuratorien, aber auch Hochschulpräsidenten und Hochschulpräsidentinnen und Rektoren und Rektorinnen sowie Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, die Arbeit der Gremien gleichstellungs-orientiert zu gestalten.

Am 29. April 2016 wird ein eintägiges Vernetzungs- und Kompetenzbildungstreffen an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin mit Mitgliedern von Hochschulräten und weiteren Multiplikatoren durchgeführt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden nicht nur die Teilnehmenden fortgebildet. Es werden auch die erstellten Fact Sheets und eine Handreichung auf ihre Praxistauglichkeit überprüft und weitere Vernetzungen unter engagierten Gleichstellungsakteuren initiiert.

Um die Mitglieder der Hochschulräte möglichst wirksam zu erreichen, erfolgt eine enge Kooperation mit der schon bestehenden Austauschplattform für Hochschulräte – dem Forum Hochschulräte – eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung, in Kooperation mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit dem Institut für gleichstellungsorientierte Prozesse und Strategien e.V. (GPS). Finanziert wird das Projekt für ein Jahr vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01 FP1454.

Flyer zum Projekt (PDF)      Website zum Projekt


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