Der Hochschulrat als Teil guter Hochschulgovernance
Festveranstaltung
10 Jahre Forum Hochschulräte
20. September 2019, 10:00 bis 16:00 Uhr
Haus der Commerzbank
Pariser Platz 1
10117 Berlin
Vor 10 bis 15 Jahren wurden Hochschulräte bzw. Stiftungsräte, Universitätsräte oder Kuratorien flächendeckend in Deutschland eingeführt. Die Einführung von Hochschulräten wird als entscheidender Baustein für den Autonomiegewinn von Hochschulen und als Teil eines Professionalisierungsschubs bewertet. Heute sind sie in fast allen Bundesländern fester Bestandteil der Hochschulgovernance. Ihre Rollenfindung ist häufig abgeschlossen, die meisten Hochschulräte sehen sich als kritischen Freund der Hochschule. Vielerorts hat sich eine konstruktive Zusammenarbeit von Hochschulleitung, Senat und Hochschulrat eingespielt. Zahlreiche Hochschulleitungen würden heute "ihren" Hochschulrat als unverzichtbar bezeichnen.
Das Forum Hochschulräte hat diesen Etablierungsprozess begleitet und befördert. Seit zehn Jahren bietet es Hochschulräten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft institutionenübergreifend die Möglichkeit zum Erfahrungs- und Informationsaustausch.
Anlässlich des Jubiläums wurde auf dem Forum Hochschulräte die Rolle des Hochschulrats als Teil guter Governance reflektiert, unter anderem anhand folgender Leitfragen:
- Zwischen routinierter Kontrolle und strategischem Weitblick – Wie können Gestaltungsspielräume in der Zukunft eröffnet und genutzt werden?
- Wie sollen sich Hochschulräte im innerhochschulischen Gremiengefüge positionieren?
- Braucht es eine nationale Stimme der Hochschulräte?
Am Nachmittag ging es in einem Perspektivenforum um Innovationen im Hochschulsystem. Vier Changemaker haben ihre Vorstellungen einer zukunftsfähigen Hochschule anhand konkreter Fallbeispiele geteilt. Die Diskussionen kreisten vor allem um folgende Fragen:
- In welche Richtung können sich Forschung, Lehre und Transfer entwickeln?
- Wie verändert sich die Governance von Hochschulen, deren Arbeit zunehmend auf Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern basiert?
- Wie kann eine Hochschulleitung, wie kann ein Hochschulrat Personen stärken, die die Hochschule mit innovativen Ideen voranbringen?
Impressionen vom Forum Hochschulräte
Ein Klick auf ein Vorschaubild führt zu einer größeren Darstellung.
Fotos: David Ausserhofer
Ein Klick auf ein Vorschaubild führt zu einer größeren Darstellung.
Fotos: David Ausserhofer
Der Hochschulrat als Teil guter Hochschulgovernance
10:00 Uhr
Begrüßungsgespräch
- Dr. Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, München
- Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär, Stifterverband, Essen
10:30 Uhr
Einführung: Der Beitrag von Hochschulräten zu guter Governance
- Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes, Essen; Vorsitzender des Universitätsrates der Universitäten Freiburg und Mainz
11:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Der Hochschulrat im Beziehungsgeflecht von Hochschulleitung, Senat, Staat und Gesellschaft
- Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Bonn
- Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes, Essen; Vorsitzender des Universitätsrates der Universitäten Freiburg und Mainz
- Dr. Annette Fugmann-Heesing, Sprecherin der Hochschulratsvorsitzenden der Universitäten in Nordrhein-Westfalen; Vorsitzende des Hochschulrates der Universität Bielefeld
- Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich; Vorsitzender des Universitätsrates der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
12:30 Uhr
Flying Lunch
Perspektivenforum
Mut zur Innovation: Wie Changemaker ihre Hochschulen zukunftsfähig gestalten
Moderation: Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer, Centrum für Hochschulentwicklung, Gütersloh
14:00 Uhr
Anspruch: Neuerfindung der Universität?
Deutschland erlebt die erste Neugründung einer staatlichen Universität seit 25 Jahren. An der Technischen Universität Nürnberg sollen 2025 in sechs Departments Technik-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften inter- und transdisziplinär zusammenwirken und ein neues universitäres Denken ermöglichen.
- Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Mitglied der Strukturkommission zur Neugründung der Technischen Universität Nürnberg; Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich
Innovative Entgrenzungen: Drei Beispiele, die Hochschulen verändern
14:30 Uhr
Transfer: Systemische Gestaltung und Public Value
Hochschulen gehören ins Zentrum von Innovationsökosystemen. Die Hochschule der Bildenden Künste Saar stellt mit Studierenden und externen Partnern kreativ und kritisch Fragen von Gesellschaft und Gemeinwohl ins Zentrum von Innovationsprozessen und wählt dabei ein ganz besonderes Kooperationsformat.
- Dr. Soenke Zehle, Hochschule der Bildenden Künste Saar, Geschäftsführung der K8 Institut für strategische Ästhetik gGmbH
14:45 Uhr
Lehre: Zukunftsfähige Kompetenzen
Hochschulen vermitteln Fähigkeiten für die Zukunft. An der Leuphana Universität wird ein neues fächerübergreifendes Format zur Data Literacy Education für das Studium in vorrangig nicht-technischen und nicht-naturwissenschaftlichen Studiengängen entwickelt. Data Literacy wird so als eine grundlegende Kompetenz vermittelt, damit Studierende in der digitalen Welt bestehen können.
- Dr. Steffi Hobuß, Akademische Leiterin des College, Leuphana Universität Lüneburg
15:00 Uhr
Governance: Institutionalisierte Kooperation als Strukturmodell
Hochschulen kooperieren mit Partnern aus allen Sektoren. Die Zusammenarbeit ermöglicht ihnen den Zugang zu gesellschaftlich relevanten Forschungsfragen, neuen Netzwerken und Ressourcen. Dabei geht die Universität Potsdam neue Wege – sie etabliert kooperative Fakultäten in den IT- und Gesundheitswissenschaften mit anderen wissenschaftlichen und privaten Partnern.
- Prof. Oliver Günther, Ph.D., Präsident der Universität Potsdam
15:15 Uhr
Wie entstehen innovative Ideen, die meine Hochschule wirklich voranbringen?
Mit allen Referenten des Nachmittags
16:00 Uhr
Ausklang bei Kaffee & Kuchen